Der PUMA für VJTF 2023
Im Jahr 2019 hat das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) die Beauftragung für umfangreiche Erweiterungen für das System Panzergrenadier zur Vorbereitung der Bundeswehr im Rahmen der Very High Readiness Joint Task Force 2023 (VJTF). Die 40 Fahrzeuge für VJTF stehen dem Heer bereis seit 2021 zur Verfügung. Der SPz PUMA erfuhr einen wesentlichen Fähigkeitszuwachs bei Aufklärung, Führung und der Feuerkraft.
Aufklärung
Zusätzliche Farbkamera- und Nachtsichtsysteme wurden rund um das Fahrzeug installiert. Die optimierten Sichtsysteme für den Fahrer und für die aufgesessenen Panzergrenadiere verbessern die Sicht bei Tag und Nacht erheblich und damit die Mobilität, die Aufklärungsfähigkeit und den Schutz der Besatzung.
Führungsfähigkeit SPz PUMA
Der SPz PUMA erhielt eine neue moderne Kommunikationsausstattung mit Software Defined Radios (SDR) und Satellitenfunk. Der Datenaustausch der Schützenpanzer untereinander und zu den abgesessen Panzergrenadieren mit dem erweiterten System Infanterist der Zukunft (IdZ) wird damit deutlich verbessert.
SPz Puma und abgesessene Kräfte erhielten das gleiche umfangreiche Lagebild mit einem einheitlichen Führungsinformationssystem. Das schnelle Erfassen und der Austausch von Informationen erhöhen die Wirksamkeit und die Sicherheit der Soldaten im Einsatz.
Verbesserung Feuerkraft
Der Schützenpanzer PUMA wurde mit der Waffenanlage MELLS ausgestattet, die es ermöglicht mit dem Lenkflugköper SPIKE schwer gepanzerte Ziele bis auf eine Entfernung von 4.000 Metern effektiv zu bekämpfen. Die Waffenanlage MELLS wurde in den Schützenpanzer voll integriert und ist bereits qualifiziert und erprobt.
Ausbildung und Logistik
Simulatoren für den Einsatz der Lenkflugkörper, Duellsimulatoren und die umfangreiche logistische Unterstützung sicherten die Einsatzvorbereitung und den möglichen VJTF Einsatz im Ausland ab.
Nachrüstung der PUMA-Flotte auf einsatzfähigen Stand S1
Im Sommer 2021 hat das BAAINBw den Auftrag für eine umfangreiche Nachrüstung der Serien SPz PUMA auf den Stand SPz PUMA S1 und über die Konzeptionierung weiterer Fähigkeitserweiterungen für die noch nicht auf den Stand VJTF hochgerüsteten SPz PUMA erteilt.
Gegenstand der beauftragten Nachrüstung sind die bereits mit dem PUMA VJTF 2023 erprobten erheblichen Leistungssteigerungen insbesondere in den Kernfähigkeiten Feuerkraft und Führungsfähigkeit verglichen mit dem Serienstand SPz PUMA. Diese umfassen insbesondere:
- die Integration der Waffenanlage des mehrrollenfähigen, leichten Lenkflugkörpersystems (WA MELLS)
- die Vorbereitung der Integration der in Entwicklung befindlichen zusätzlichen turmunabhängigen Sekundärwaffenanlage (TSWA)
- die Integration von hochauflösenden, tag- und nachtsichtfähigen Kamerasystemen für den Militärkraftfahrer (MKF) und den aufgesessenen Schützentrupp
- die Integration nochmals deutlich optimierter, farbsichtfähiger Optroniken für Richtschütze und Kommandant
- die Anbindung des Soldatensystems IdZ-ES neuester Generation und des Führungssystems BMS.
Die Führungsfähigkeit wird über die Integration der neuen digitalen Funkgeräte SVFuA sichergestellt.
Mit den nachgerüsteten PUMA S1 verfügt die Bundeswehr dann über ein Waffensystem, welches während der im Februar 2021 durchgeführten taktischen Untersuchung in realistischen Gefechtsszenarien in allen Gefechtsarten den entscheidenden Mehrwert eines voll digitalen und vernetzten Waffensystems eindrucksvoll gezeigt hat.