Laufwerk

Das Laufwerk des SPz PUMA

Das Laufwerk des Schützenpanzers PUMA setzt durch seinen Aufbau und seine Funktionalität neue Maßstäbe für Kettenfahrzeuge. Neben der Integration der Laufwerkskomponenten übernimmt das Laufwerk Schutzaufgaben und beinhaltet den Großteil des Kraftstoffvolumens.

Das PUMA-Laufwerk stellt durch den erstmaligen Einsatz eines abgekoppelten Laufwerks und die Verwendung von hydropneumatischen Feder- und Dämpferelementen (Hydrop-Elementen) die konsequente technologische Weiterentwicklung von eingeführten Kettenfahrzeug-Laufwerken dar.

Das-entkoppelte-Laufwerk

Das entkoppelte Laufwerk

Durch das im Hause Krauss-Maffei Wegmann entwickelte und nun zur Serienreife gebrachte Prinzip des abgekoppelten Laufwerks werden Vibrationen und der Geräuschpegel im Fahrzeug im Vergleich zu konventionellen Laufwerkskonfigurationen deutlich gesenkt.

Diese Reduzierung der Schwingungs- bzw. Vibrationsbelastung führt einerseits zu einem merklich geringeren Innenschallpegel im Fahrzeug (und dadurch zu einer wesentlich geringeren Belastung der Besatzung) und andererseits zu verringerten mechanischen Belastungen der Fahrzeugbaugruppen, wie z.B. Elektroniken oder Optiken.

Die Abkopplung des Laufwerks von der Wanne erfolgt mit Hilfe sogenannter Laufwerksträger, an die sämtliche Laufwerkskomponenten wie Endantrieb, Tragarme mit Laufrollen, Feder-Dämpfer-Elemente, Endanschlagdämpfer, Umlenkrollen, Kettenspanner und Stützrollen montiert werden.

Dieses „Laufwerksmodul“ wird mit Hilfe von Gummilagern elastisch an der Wanne befestigt und reduziert so die eingeleiteten Schwingungen in das Fahrzeug.

Entkoppelte-Aufhaengung

Konstruktive Umsetzung

Bei den Laufwerksträgern handelt es sich um stabile Schweißkonstruktionen, die den unterschiedlichen Beanspruchungs- und Fertigungsanforderungen gerecht werden. Um die konsequente Leichtbauweise verwirklichen zu können, werden hochfeste Werkstoffe mit ballistischen Eigenschaften, die als Blech- bzw. Gussteile ausgeführt sind, verwendet.

Ausgehend von lasergeschnittenen und präzisionsbearbeiteten Komponenten wird ein Endprodukt mit hoher Fertigungsgüte erzeugt.

Die Besonderheit bei Kettenfahrzeugen ist, dass zusätzlich zu den äußeren Anregungen aus Fahrbahnen bzw. Geländeformationen durch das Laufwerk selbst Schwingungen generiert werden.

Diese sind hauptsächlich auf die Kettenteilung zurückzuführen und werden durch die Abkopplung des Laufwerks im Fahrzeuginneren effektiv reduziert.

Hydrop – Fahrverhalten und Eigenschaften

Durch den Einsatz neuester Technologie können beim PUMA-Laufwerk die Vorteile der hydropneumatischen Federung beim Fahrverhalten jedoch nun voll genutzt werden.

Bauartbedingt reagieren Hydrops (Gasfedern) auf Temperaturänderungen. Dies führt, wenn keine Maßnahmen getroffen werden, zu einer Änderung der Kettenspannung und der statischen Lage des Fahrzeuges. Durch Einsatz speziell entwickelter Hydrop-Elemente wird bei einer Temperaturänderung die Kettenspannung und die statische Lage des Fahrzeuges über einen großen Temperaturbereich konstant gehalten. Die Hydrop-Elemente wurden passiv ausgeführt, d.h. sie kommen ohne Sensorik und Regelungstechnik aus.

Durch Verwendung dieses modernen Laufwerks erreicht der PUMA eine dem KPz Leopard 2 vergleichbare Mobilität, obgleich der PUMA wesentlich kürzer als der Kampfpanzer ist und damit ein anderes Schwingungsverhalten aufweist.

Kraftstoffversorgungsanlage

Die Laufwerksträger weisen bauartbedingt Hohlräume auf, die nicht zur Aufnahme von Laufwerkskomponenten benötigt werden. Dieser freie Bauraum wird beim SPz PUMA konsequent als Kraftstoffhauptbehälter verwendet. Um bei allen für Kettenfahrzeuge üblichen Fahrmanövern eine Versorgung mit Kraftstoff sicherzustellen, wird das Triebwerk aus einem triebwerksnah angeordneten Entnahmebehälter mit Kraftstoff versorgt. Dieser wiederum wird aus den Laufwerksträgern mit Kraftstoff gefüllt. Im Laufwerksträger sind im Front- und Heckbereich Kraftstoffentnahmestellen integriert, zwischen denen, abhängig vom Fahrprofil, umgeschaltet wird.

Die Ermittlung der verfügbaren Kraftstoffmenge erfolgt für jeden Laufwerksträger mittels zweier Kraftstoffsensoren. Um unabhängig vom Fahrprofil die Kraftstoffmenge zu ermitteln, werden die Signale beider Sensoren unter Berücksichtigung der Fahrzeugschräglage ausgewertet und der Füllstand der Tanks dem Fahrer angezeigt.

Ersterscheinung Mittler Report Verlag