Turmkonzept-Stage-3

Turmkonzept

Turm des SPz PUMA und seine Bedienelemente

Das Teilsystem Turm mit Bedienelementen besteht aus dem fernbedienbaren, unbemannten Turm sowie den Turmbedienständen in der geschützten Fahrzeugwanne, die funktional dem Turm zugeordnet sind.

Ein-und-Aufbauten-Turm

Der Turm zeichnet sich durch folgende Charakteristiken aus:

  • unbemannter Turm (n x 360° azimutal),
  • primär stabilisierte Optiken/Optroniken,
  • elektrische Waffenricht- und Nachführanlage (WRNA) mit digitalem Regler,
  • nachgeführte 30-mm-Bordmaschinenkanone MK30-2/ABM und 5,56-mm-MG4 als Sekundärbewaffnung (-10° bis +45° in der Elevation),
  • 200 Schuss an der Hauptwaffe, 1.000 Schuss an der Sekundärwaffe,
  • ballistischer Schutz / Bomblet-Schutz,
  • Multifunktionales Schutz-System (MUSS) und
  • Waffenanlage Mehrrollenfähiges leichtes Lenkflugkörper-System (WA MELLS).
Bedienstaende

Bedienstände

Die Bedienstände für den Kommandant (Kdt) und den Richtschützen (RS), die funktional dem Turm zugeordnet sind, berücksichtigen folgende Eigenschaften:

  • Zweimann-Bedienung optimal in der Wanne geschützt,
  • redundante Bedienung mit weitgehend gleichen Anzeige- und Bedienelementen („Cockpit-Design“),
  • zentrale Funktionen von Kdt und RS bedienbar,
  • redundante Überwachung sicherheitsrelevanter Funktionen durch zwei voneinander unabhängige Rechner,
  • Feuerleitung und Prüfsystem (Anteil Turm) mit Prüfadaption,
  • Videoverteilung (Einweisung der Besatzung unter Schutz) und
  • Führungssystem mit zentralem Einblick.

Bedien- und Anzeigegeräte

Bedienung und Anzeige spielen in einem derart komplexen Waffensystem eine zentrale Rolle.

Eine Neuerung stellt die Möglichkeit der Lageeinweisung der absitzenden Schützen noch innerhalb des Fahrzeuges d.h. unter Panzerschutz dar. Hierfür können alle Videobilder der optischen bzw. optronischen Sichten auf vorhandene Displays/Monitore gelegt werden. Zudem können Informationen des Führungssystems (z.B. Lagedarstellungen) sowohl dem Kdt und RS, als auch dem hinteren Schützen durch ein optimiertes Videomanagement zur Verfügung gestellt werden.

Zielbekämpfung

Durch das Zusammenspiel einer hervorragenden Aufklärungs- und Identifikationsleistung mit einer effektiven und zielgenauen Hauptbewaffnung besitzt der SPz PUMA ein besonderes Potenzial, das bisher nur Kampfpanzern vorbehalten war: die Hunter-Killer-Fähigkeit. Im Falle einer Zielaufklärung durch den Kdt, übergibt er das Ziel dem RS. Dabei läuft die Sichtlinie der Waffenoptik auf die des Periskops ein. Die Waffe wird dementsprechend automatisch nachgeführt. Während der RS die Zielbekämpfung einleitet und durchführt, ist der Kdt in der Lage, durch das turmunabhängige Periskop weitere Ziele aufzuklären und anschließend dem RS neu zuzuweisen.

Dabei stehen für die Bekämpfung von Zielen zwei Arten von Gefechtsmunition zur Verfügung, die direkt an der Hauptwaffe anliegen. Die ABM-Munition zur Bekämpfung von Flächen- und schwach gepanzerten Zielen sowie eine panzerbrechende Pfeilmunition. Durch einen sogenannten Doppelgurtzuführer (DGZ) wird sichergestellt, dass auf Knopfdruck die vom Bediener angewählte Munitionssorte bereits beim ersten Schuss korrekt zur Verfügung steht.

Turm-Variante-VJTF-2023

Variante VJTF 2023

Die SPz PUMA – Turmvariante „VJTF 2023“ unterscheidet sich von der derzeitigen Serienkonfiguration im Wesentlichen durch Hard- und Softwareergänzungen, sowie durch die Ausstattung mit einer VJTF-spezifischen Funkgeräte-Ausstattung für den Einsatz als „Speerspitze“ der NATO.

Im Einzelnen:

  • Ausstattung des Turmes mit WA MELLS,
  • Ausstattung der derzeitigen Turm-Optroniken mit leistungsstärkeren Farbsichtkameras, und TFT-Displays in den Bedienständen,
  • Ausstattung des Turmes mit neuen digitalen Funkgeräten (Software Defined Radios) Durch die Einbindung eines laserbasierten Ausbildungs- und Duellsimulators (AGDUS) und einer elektronischen Waffen- und Effektsimulation (EWES) an bzw. in den Turm, wird zudem eine effektive Ausbildung der Truppe sichergestellt.

Somit erhält die Panzergrendiertruppe die modernste Turm-Variante für den SPz PUMA, um den hohen Anforderungen an die Very High Readiness Joint Task Force als Teil der NATO Response Force bewältigen zu können.