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Historie

Der SPz PUMA ist der modernste und sicherste Schützenpanzer der Welt und wird in der Bundeswehr sukzessive den SPz MARDER ersetzen. Die Überlegungen für einen Nachfolger für den SPz MARDER reichen in eine Zeit zurück, die einhergeht mit dem Ende des Kalten Krieges und den ersten Auslandseinsätzen der Bundeswehr. Die geopolitische Lage hatte sich Anfang der neunziger Jahre grundlegend geändert und somit auch die Aufgaben der Bundeswehr, weg von einer reinen Landesverteidigung im Sinne einer Vorneverteidigung hin zu „out-of-area“-Einsätzen, mit unterschiedlichen, teilweise neuen Bedrohungen.

Die geänderte sicherheitspolitische Lage führte dazu, dass der schon als Prototyp vorhandene SPz MARDER 2 als Nachfolger des im Dienst befindlichen SPz MARDER verworfen wurde. Der SPz MARDER 2 hätte aufgrund seines besseren ballistischen Schutzes und seiner stärkeren Bewaffnung ein deutlich höheres Gefechtsgewicht gehabt als sein Vorgänger. Dass mittelfristig ein Nachfolger für den seit 1971 in der Nutzung bei der Bundeswehrt befindlichen SPz MARDER benötigt wurde, war jedoch auch nach dem Ende des SPz MARDER 2 absehbar.

Aufgrund der Einsatzerfahrungen der Bundeswehr bei den Auslandseinsätzen rückte die Forderung nach strategischer Mobilität (Luftverladbarkeit) zusätzlich in den Fokus. Ein neuer Schützenpanzer sollte mit eigenen Lufttransportfähigkeiten verlegt werden könnten. Eine Marktanalyse jedoch ergab, dass kein marktverfügbarer Schützenpanzer in dem neuen Transportflugzeug AIRBUS A400M transportiert werden konnte. 2002 wurde schließlich ein Entwicklungsvertrag für einen neuen Schützenpanzer abgeschlossen, in welchem die Transportierbarkeit in der A400M festgeschrieben wurde.

Diese Forderung hatte zur Folge, dass das Gewicht des Fahrzeuges (in der Luftverladestufe) auf 31,45 Tonnen beschränkt und somit design-bestimmend wurde. Viele der Lösungsansätze, die im SPz PUMA realisiert wurden, sind nur unter dem Gesichtspunkt der Gewichtsreduzierung (bei gleichzeitig hohen Schutzforderungen) zu verstehen. Auch das Laufwerk mit hydropneumatischem Feder/Dämpfer-Paket (statt Drehstabfederung) trägt der Forderung nach Luftverladbarkeit in der A400M Rechnung, da dieses Laufwerk schnell auf die unterschiedlichen Gewichte (31,45 t Luftverladegewicht und 41,x t Gefechtsgewicht) eingestellt werden kann.

PUMA-im-Gelaende

Die hohen Schutzforderungen bei gleichzeitig hoher taktischer Mobilität (vergleichbar mit dem Kampfpanzer LEOPARD 2) sind der Kampfweise der deutschen Panzergrenadiertruppe geschuldet. Die Schützenpanzer operieren zusammen mit Kampfpanzern „Seite an Seite“ auf dem Gefechtsfeld, um gemeinsam ihre Schnelligkeit und Stoßkraft umzusetzen.

Schützenpanzer und Kampfpanzer gehen „arbeitsteilig“ vor. Während Kampfpanzer in erster Linie gegen Kampfpanzer eingesetzt werden, operieren Schützenpanzer mit der besonderen Fähigkeit zum Wechsel der Kampfweise zwischen dem aufgesessenen und dem abgesessenen Kampf und wirken gegen leichter gepanzerte Fahrzeuge und gegnerische Infanterie.  

Der SPz PUMA ist ein vollwertiges Gefechtsfahrzeug, das an der „vordersten Frontlinie“ eingesetzt wird und deshalb über höchste Durchsetzungs- und Überlebensfähigkeit verfügt.