Vyskov/Libava. Der Schützenpanzer PUMA zeigte seine hervorragenden Fähigkeiten über einen Zeitraum von sechs Wochen während einer Vergleichserprobung von Schützenpanzern in der Tschechischen Republik. Neben einer Reihe von statischen und dynamischen Prüfungen stand auch Schießen auf dem Programm. Diese gründlichen Tests sind Teil des Beschaffungsprogramms der Tschechischen Republik für neue gepanzerte Infanterie-Gefechtsfahrzeuge. Die Tschechische Armee plant 210 Fahrzeuge in sieben verschiedenen Varianten zu beschaffen. Die Lieferung der ersten Schützenpanzer soll ab 2020 erfolgen.
Neben dem Schützenpanzer PUMA wurden vier weitere Fahrzeuge zur Erprobung eingeladen: Rheinmetall`s LYNX, BAE mit zwei CV90 und General Dynamic mit ASCOD.
Diese Fahrzeuge wurden während des sechs Wochen Tests auf Herz und Nieren geprüft, u.a. bei Hochgeschwindigkeitsfahrten auf Straße und im Gelände mit Hindernissen, überwinden von Gräben, Tiefwaten und Stufensteigen. Während des VIP Tages des Tschechischen Verteidigungsministeriums haben die Gäste bestätigt, dass der Schützenpanzer PUMA mit Abstand das treffsicherste Fahrzeug im Vergleich war, sowohl bei den statischen als auch bei dem Schießen aus der Bewegung.
Die Projekt System & Management GmbH (PSM), ein Joint Venture von Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall ist für das Projekt PUMA verantwortlich. Seit 2015 ist der modernste Schützenpanzer der Welt offiziell bei der deutschen Bundeswehr in Nutzung. Seit zwei Jahren wird nun der PUMA durch erste Truppenteile der Panzergrenadiere genutzt. Die Ausbildung und die Einführung in die Truppe sind in vollem Gange. Bis heute wurden mehr als 135 Systeme ausgeliefert und bis 2020 werden vertragsgemäß 350 Fahrzeuge an den Kunden übergeben.
Der PUMA steht für hohe strategische und taktische Mobilität einerseits und maximalen Schutz für die Besatzung sowie weitreichende Feuerkraft andererseits. Damit erfüllt er diese militärischen Forderungen in einer bisher unerreichten Qualität. Dies konnte bereits in den vergangenen Wochen unter Beweis gestellt werden. Insbesondere die umfangreich vorhandenen Detailinnovationen wussten zu überzeugen.
Das vorgestellte Fahrzeug ist ein vollständig erprobtes, qualifiziertes und eingeführtes System. Puma ist kein Upgrade eines alten Konzeptes, sondern eine vollständige Neuentwicklung mit dem Ziel, Soldaten beste Fahrzeuge bereitzustellen. Von den teilnehmenden Fahrzeugen erreicht und übertrifft nur der Schützenpanzer PUMA die höchsten Schutzniveaus nach NATO Standards. Erwähnt werden soll an dieser Stelle nur der vollständige Minenschutz für größte bekannte Panzerminen, 360° RPG Schutz und das Selbstverteidigungssystem gegen moderne gelenkte Panzerabwehrlenkflugkörper. Aufgrund des extrem hohen Schutzniveaus war der PUMA auch das schwerste Fahrzeug im Test. Dank seines 1.100 PS Motors und des neuen entkoppelten Laufwerks ist der PUMA trotzdem eines der schnellsten Fahrzeuge im Gelände und kann mit jedem modernen Kampfpanzer mithalten.
Die hervorragenden optischen Aufklärungsmittel mit Hunter-Killer Fähigkeit im Zusammenwirken mit der 30mm Hauptwaffe und tempierbarer (Airburst) Munition führen zu überlegener Wirkung auf dem Gefechtsfeld. Die von keinem anderen Fahrzeug erreichte Präzision und die Geschwindigkeit der Zielbekämpfung wurden im Vergleichstest eindrucksvoll nachgewiesen. Mit integriertem und gegen Beschuss geschützten SPIKE Raketenwerfer kann der PUMA auch schwere Kampfpanzer bis auf eine Entfernung von 4.000 m sicher und effektiv bekämpfen.
Die Fähigkeiten der vernetzten Operationsführung (Infanterist der Zukunft und FüInfoSys Heer) machen den PUMA zu einem Schlüsselelement für zukünftige Einsatzszenarien.
Bereits bei der Entwicklung wurde zukünftiges Aufwuchspotential des PUMA berücksichtigt. Dies zeigt sich unter anderem in einer konsequent offenen Schnittstellengestaltung sowohl für zukünftig elektronisch anzubindende neue Baugruppen als auch für alternative, den Bedrohungen von morgen anpassbaren, Schutzmodulen. Dies sind optimale Voraussetzungen, um das aktuell modernste System auch noch in den nächsten Jahrzehnten an sich ständig weiterentwickelnde Aufgaben anzupassen.
Ein geschütztes Volumen von rund 9m³ im Fahrzeug ermöglicht die Integration verschiedener Missionsausrüstungen. Durch durchdachte Detaillösungen wie den Sandwichboden beeinträchtigt der Minenschutz die flexible Nutzung des Innenraums nicht. Vom Aufklärungsfahrzeug über eine Sanitätsvariante bis hin zum Bergepanzer sind verschiedene Familienfahrzeuge auf Basis des PUMA möglich.
Die Bundeswehr beabsichtigt, weitere SPz PUMA in verschiedenen Varianten zu bestellen.
Die deutsche Pumaindustrie garantiert nicht nur den PUMA für Tschechien in der Tschechischen Republik zu fertigen, sondern auch Baugruppen für das deutsche Programm. Die gesamten elektrischen Kabel in dem vorgestellten Fahrzeug wurden bereits in Tschechien gefertigt, ebenso wie die Sensoren der Brandunterdrückungs- und Feuerlöschanlage. Weiterhin ist beabsichtigt die Ketten für alle PUMA in Zukunft in Tschechien zu fertigen. Wenn der PUMA den Zuschlag, erhält werden der Deutsche und der Tschechische Kunde von der gemeinsamen Fertigung von Baugruppen und der Endmontage ganzer Fahrzeuge in Tschechien profitieren.
Der Deutschen und Tschechische Kunden werden von einer gemeinsamen Fertigung und der gemeinsamen Nutzung des Systems in ihren Armeen profitieren. Diese Kooperation könnte zum Nukleus der wachsenden internationalen Nutzergemeinschaft für den Schützenpanzer PUMA werden, ähnlich den internationalen „user groups“ für den Kampfpanzer LEOPARD 2.